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MET Energy Holding plant Milliarden-Euro-Geschäfte in M&A in Europa: CEO

MET Energy Holding plant Milliarden-Euro-Geschäfte in M&A in Europa: CEO

December 9, 2019
Der CEO von MET plant eine rapide Expansion in Europa.

Quelle: Reuters 

Aussagen zufolge, die der CEO von MET am Montag machte, plant die in der Schweiz ansässige MET Energy nach Abschluss eines für nächsten Monat vorgesehenen Geschäfts mit Keppel Corporation, einem Konglomerat aus Singapur über den Zeitraum der nächsten drei Jahre durch Akquisitionen im Mindestwert von einer Milliarde Euro eine rapide Expansion in Europa.

Nach letzte Woche getätigten Aussagen der Unternehmen hat MET, 2007 aus dem ungarischen Ölkonzern MOL ausgegliedert, für 53 Mio. Euro eine 20-prozentige Beteiligung an Keppel verkauft. Das Unternehmen bezifferte den Gesamtwert von MET mit 250 Mio. Euro, ein Wert, der laut CEO Benjamin Lakatos für den Wettbewerb in Europa nicht ausreichte.

„Wir waren wie ein kleines Kind, das um einen Tisch herumschleicht, um zu sehen, was darauf liegt,“ äußerte Lakatos in einem Interview gegenüber Reuters. „An großen europäischen Geschäftsabschlüssen konnten wir nicht effektiv teilnehmen. Die Partnerschaft mit Keppel wird uns mit dem für noch größere Akquisitionen benötigten Kapital ausstatten.“

Lakatos gab an, er persönlich beabsichtigte, dass MET zwei bis fünf große Geschäfte in allen Segmenten der europäischen Strom- und Erdgasmärkte abschließe, einschließlich Gasexploration und -transportsysteme.

MET werde besonderes Augenmerk auf Geschäfte mit flüssigem Erdgas (LNG) in Westeuropa richten, insbesondere in Italien und Spanien, wo das Unternehmen bereits einen Kundenstamm hat, sodass es nach Möglichkeit die gesamte Versorgungskette abdecken kann.

Lakatos verlieh seiner Hoffnung Ausdruck, dass Osteuropa, wo die Energieversorgung vieler Länder stark von Russland abhinge, seinen Zugang zu Energie innerhalb von drei bis fünf Jahren diversifizieren könne.

Dem Energiemix dieser Länder werden erneuerbare Energiequellen, neue Erdgasleitungen, neue LNG-Kapazitäten in Kroatien und jüngst unter dem Schwarzen Meer entdeckte Gasvorkommen hinzugefügt.

Lakatos gab an, falls die meisten oder alle dieser Projekte anliefen, könnte der Energiemarkt in Osteuropa entpolitisiert werden, vorausgesetzt, die Region würde über das Mehrfache der benötigten Quantität verfügen und diese über mehrere Versorgungswege beziehen.

„Mittelfristig kann es gut sein, dass Politiker nicht mehr für die Versorgungssicherheit in Mittel- und Osteuropa, sondern vorwiegend für Regulierungsaufgaben zuständig sind,“ meinte der CEO. „Außerdem werde ich zahlreiche Meteorologen anstellen müssen,“ so Lakatos, der sich damit auf das Interesse des Konzerns an erneuerbaren Energien bezog.

In den Markt der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien ist MET bereits eingetreten und hat einen Solarpark und einen Windpark im Portfolio (letzteres ein Gemeinschaftsprojekt in Serbien mit einer Tochtergesellschaft der Gazprom).

Russland sei das Schwergewicht der Region, und diese Rolle werde sich weder noch solle sie sich ändern, sagte Lakatos und fügte an, er würde mehr Geschäfte mit Gazprom in der Zukunft begrüßen.

„Die Marktakteure wünschen sich natürlich ein stabiles und ausgewogenes Verhältnis mit Russland, das langfristig der wichtigste Akteur in der Region Mittel- und Osteuropa bleibt. Für Mittel- und Osteuropa ist der Zugang zum globalen LNG-Markt jedoch von überragender Bedeutung.“